- Hintertür
- Sich eine Hintertür (ein Hintertürchen) offen lassen: sich die Möglichkeit des Rückzugs offenhalten.Durch die Hintertür wieder hereinkommen: sich nicht abweisen lassen und auf unüblichem Weg wieder vorsprechen. Etwas durch die Hintertür (ein Hintertürchen) versuchen: versuchen, etwas unbemerkt, illegal zu bekommen; ähnlich niederländisch ›een achterdeur (tje) openhouden‹; französisch ›se ménager une porte de sortie‹; englisch ›to keep (oneself) a backdoor open‹; ⇨ hinten. In Österreich wird das sprichwörtliche ›Hintertürl‹ scherzhaft-ironisch auch als ›Porta Austriaca‹ bezeichnetEine große Rolle spielt die ›Hintertür‹ u.a. in China. Dort ist es die übliche Ausdrucksweise für die Möglichkeit, sich Dinge zu beschaffen, die für den Normalbürger unerreichbar sind. ›Durch die Hintertür gehen‹ bedeutet, in dem betreffenden Haus einen Freund haben, der einem helfen kann.Im heutigen Peking gibt es für alles ›Hintertüren‹ – für einen Arzt ebenso wie für eine gute Schule oder einen guten Posten oder gar für einen Reisepaß. Wenn die Korruption in Mitteleuropa auch nicht solche Ausmaße annimmt, so hat doch auch hier niemand Verständnisschwierigkeiten, wenn es heißt: Sich der Hintertür bedienen (durch Beziehungen oder Geschenke etwas zu erreichen versuchen).
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.