- klar
- Klar wie Kloßbrühe: ganz klar, offensichtlich, unleugbar, deutlich, ist ein redensartlicher Vergleich, bei welchem klar einmal das Durchsichtige, zum anderen das Einleuchtende meint. Die Redensart ist eigentlich scherzhaft-ironisch, denn Kloßbrühe ist stets trübe. Ähnliche Vergleiche sind: ›Klar wie dicke Tinte‹, ›klar wie Klunkertunke‹ (schlesisch), ›Klar wie Sirup‹, ›Klar wie Zwetschgenbrüh‹, ›wie Schuhwichs‹ (unterfränkisch), ›wie Mehlsuppe‹ (elsässich), ›wie dicker Kaffee‹ (schleswig-holsteinisch) usw., oder auch nur wortspielerisch: ›Klar wie Klärchen‹. Abzulehnen ist P. Forchheimers Versuch (›Modern Language Notes‹, Nov. 1949), Kloßbrühe als Verdrehung von ›Klosterbrühe‹ = dünne Klostersuppe zu deuten; Klipp und klar ⇨ klipp.Die Sache geht klar: die Sache nimmt den gewünschten Verlauf; entsprechend Eine Sache (schon) klarkriegen: eine Sache meistern, ein Problem bewältigen; klar steht hier in der Bedeutung ›problemlos‹, ›in Ordnung‹.Wie diese, so gehört auch die folgende Redensart dem 20. Jahrhundert an: Nun rede mal im Klartext: drücke dich deutlich aus, sprich offen; ein Klartext ist ein dechiffrierter Text, der also jedermann verständlich ist und keine Geheimnisse mehr birgt.• P. FORCHHEIMER: ›Klar wie Klössbrüh‹, in: Modern Language Notes 64 (1949), S. 493.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.