Klinke

Klinke
Klinken putzen: betteln (hausieren) gehen. Die Redensart entstammt dem Rotwelschen des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die scherzhafte Wendung besagt, daß durch das häufige Erscheinen der Bettler die Türklinken blankgewetzt werden. Eine Herleitung von ursprünglich ›Klingen putzen‹ im Zusammenhang mit dem ›Fechten‹ oder ›Fechtengehen‹ der wandernden Handwerksburschen wirkt dagegen zu umständlich. Die schlesische Wendung ›Klinken schlagen gehen‹ bedeutet: Geld borgen, aber auch: beschäftigungslos umhergehen, müßig gehen. Damit in Zusammenhang stehen auch die Redensarten Ein Klinkenputzer, ein Klinkenschlager sein. Mathesy (357b) verurteilt solche Bettler und schreibt: »Klingschlaher, Müssigganger, die nichts studieret, noch sonst etwas redliches gelernt haben«.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Klinke — (von oberdeutsch: klinken = „sich anklammern“) bezeichnet: Türklinke, Türhebel Klinke (Maschinenteil), Hebel, der die Weiterbewegung eines Maschinenteils hemmen soll Klinkenstecker, Verbindung zur Übertragung von Audiosignalen L förmiger Riss in… …   Deutsch Wikipedia

  • Klinke — Klinke, 1. Falle, Türverschluß, wohl die einfachste und älteste Art, bestehend in einem Eisen oder Holzstab, dessen eines Ende an der Türe befestigt ist; das andre in einem Bügel laufende Ende kann durch einen Knopf oder sonstigen Handgriff… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Klinke — Sf std. (14. Jh.), mhd. klinke, mndl. klinke Stammwort. Zu einem Verb (g.) ** kleng a festsitzen, gepackt sein , das (wohl in der Gemination) eine Lautvariante (g.) * klenk hat, wie auch neben klingen weithin (z.B. nndl.) klinken steht. Im… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Klinke — Klinke: Das seit dem 14. Jh. bezeugte mhd. (eigentlich mitteld.) klinke »Türriegel« ist eine Bildung zu ‹ost›mitteld. klinken »klingen«, einer Nebenform von ↑ klingen. Der Türriegel ist demnach nach dem Geräusch, das der Fallriegel auf dem… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Klinke — Klinke, 1) der Riegel od. die Falle an Thürschlössern, der beim Zumachen der Thür mittelst Federkraft in den an der Thürpfoste befestigten Klinkhaken fällt; 2) der Drücker, welcher die Falle bewegt …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Klinke — (Sperrklinke), s. Sperrgetriebe …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Klinke — Klinke, im Maschinenbau ein meist einarmiger Hebel [Abb. 933 a], der die Bewegung eines Maschinenteils (z.B. des Rades b) entweder hemmen (Sperr K., bei Winden) oder durch seine schwingende Bewegung (ruckweis) veranlassen soll (Schalt K., bei… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Klinke — Klin|ke [ klɪŋkə], die; , n: Griff an einer Tür, mit dem man sie öffnen oder schließen kann: die Klinke herunterdrücken. Syn.: ↑ Knauf. Zus.: Türklinke. * * * Klịn|ke 〈f. 19〉 1. Griff an der Tür zum Öffnen u. Schließen 2. Sperrhebel, Schalthebel …   Universal-Lexikon

  • Klinke — 1. Herkunftsname zu den Ortsnamen Klink (Mecklenburg Vorpommern, Rheinland Pfalz, Schlesien), Klinke (Sachsen Anhalt), Klinken (Mecklenburg Vorpommern, Ostpreußen). 2. Nieder und mitteldeutscher Wohnstättenname zu mnd., md. klinke »Klinke,… …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Klinke — die Klinke, n (Mittelstufe) hebelartige Vorrichtung zum Öffnen und Schließen der Tür Synonyme: Türklinke, Türdrücker, Türgriff Beispiel: Er hat an der Klinke gerüttelt, aber niemand hat die Tür aufgemacht. Kollokation: die Klinke herunterdrücken …   Extremes Deutsch

  • klinke — I klin|ke 1. klin|ke sb., n, r, rne (mursten, flise) II klin|ke 2. klin|ke sb., n, r, rne (en lukkemekanisme), i sms. klink el. klinke , fx klink(e)lås III klin|ke 3. klin|ke vb., r, de, t; klinke skårene …   Dansk ordbog

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