Köln

Köln
Entsprechend seiner Bedeutung für die gesamten Rheinlande ist Köln mit zahlreichen Redensarten verbunden: ›Kölle es net en enem Dag gebaut‹: gut Ding will Weile haben. ›Et es Kölle, sät den Bur, du stond he för Nüss (Neuss)‹.
   ›On we Kölle barscht!‹: unter allen Umständen, selbst wenn es danebengeht.
   ›Einem Kind Kölle wise‹ (weisen, zeigen, es Kölle kicke losse) = es am Kopf in die Höhe heben. ›Ech hauen dech, dat de Kölle sis (siehst)‹.
   ›Do moachen se en Kölle ken Finster für op‹: die Sache ist zu unwichtig.
   Steht man auf einem Hügel, so ›kann me sehn, wat en Kölle de Botter kos (kostet)‹; ›So kromm wie der Weg nach Kölle‹; ›dat geht we ze Kölle‹: leicht vonstatten.
   ›Da's usgerechnet we de 11000 Jumpfer ze Kölle‹.
   ›Ech hauen dech, dat de ze Kölle lügge (läuten) hürs‹ (Rheinisches Wörterbuch IV, Spalte 1137-1143).
   Am bekanntesten ist der Ausruf ›Kölle alaaf!‹ Alaaf (aus All ab): vor allen anderen, vorweg, im Gegensatz zu andern, von denen Schlechtes behauptet wird, hebt man den einen vor diesen hervor, indem man die Lobrede mit alaaf und sofortiger Nennung des zu Lobenden beginnt: ›Alaaf Jüpp, alaaf Köbes‹, etc. Aber auch zu Sachen: ›Alaaf Mostert‹: Es geht nichts über Senf. ›Alaaf ene goue Noeper‹: ich lobe mir einen guten Nachbarn. Aus diesem Gebrauch entwickelte sich der Toastspruch auf Köln (zuerst 1733 bezeugt): ›Alaaf Kölle!‹ Analog: ›Alaaf Oche, en wenn et versönk‹ (mit der scherzhaften Fortsetzung: ›Alaaf de Worem, en wenn se stönk‹).
   Neben dem Toastspruch auf Städte ist es Sitte geworden, Personen und Vereine mit Alaaf hoch leben zu lassen. Mehrfach sind scherzhafte Weiterbildungen bezeugt, z.B.: ›Alaaf, wat jongk es on wann et en Hongk es‹ (Rheinisches Wörterbuch I, Spalte 105f.).

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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