- Kugel
- Eine ruhige Kugel schieben: sich nicht sonderlich anstrengen müssen, leichte Arbeit zu verrichten haben, sorglos leben; die Redensart ist jung und wohl vom Kegelspiel hergenommen, wobei man an die Leichtigkeit zu denken hat, mit der die Kugel auf der glatten Bahn ins Rollen gebracht werden kann. Sie war im 2. Weltkrieg in der Soldatensprache sehr beliebt, vor allem in Verbindung mit den Kameraden hinter der Front, ⇨ Etappenhengst. Daher wohl auch die Bedeutung: sich drücken. Vgl. französisch ›aller son petit bonhomme de chemin‹ (wörtlich: wie ein genügsamer, sorgloser Mensch seinen Weg gehen).Mit silbernen (goldenen) Kugeln schießen: durch Geld Einfluß zu nehmen suchen, jemanden bestechen; junge politische Redensart, die auf eine Rede Lloyd Georges vom 8. Sept. 1914 zurückgeht. Verwandt ist das Sprichwort ›Eine silberne Kugel nützt mehr als tausend eiserne‹ u.a.; die ältere Form der Redensart ist: Mit dem goldenen (oder silbernen) Spieß stechen (⇨ Spieß).Sich kugeln vor Lachen: heftig lachen; entsprechend Das ist zum Kugeln; dies sind Parallelbildungen zu ›Sich krummlachen‹ (⇨ krumm).Die schwarze Kugel gezogen haben: von einer unglücklichen Entscheidung betroffen worden sein; die Redensart stammt von dem schon im 17. Jahrhundert bezeugten Verfahren der Abstimmung und Wahl durch Kugelung (Ballotage), während sich die Wendung Die Kugel kommt ins Rollen: die Entscheidung naht, auf die Kugel im Glücksspiel (Roulette) bezieht.Die Kugel in ihrem Lauf aufhalten wollen: etwas Unmögliches versuchen.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.