pauken

pauken
Auf die Pauke hauen: sich gewaltsam Gehör verschaffen, prahlerisch erzählen. Die Redensart beruht auf der Vorstellung, daß der Paukenschläger in der Militärkapelle nicht zu überhören ist; er gibt den Takt des Marschierens an.
   Aus einem eine Pauke machen: ihn ständig mißhandeln.
   Der Pauke ein Loch machen: eine Sache vereiteln, zum Aufhören bringen. So Lessing: »Ich muß der Pauke nur ein Loch machen, damit ich weiß, woran ich bin«.
   Er steht bei der Wahrheit wie der Has' bei der Pauke: er muß die Wahrheit fürchten und fliehen.
   Das Alter der Zwillingsformel mit Pauken und Trompeten zeigt sich daran, daß die Prägung nicht umgestellt werden kann. Besonders gebräuchlich ist die Redensart bei einer ergebnislosen Prüfung: ›Er ist durchgefallen mit Pauken und Trompeten‹, er hat völlig versagt. In dieser Redensart wird der negative Ausgang einer Prüfung uphemistisch umschrieben, da ›Pauken und Trompeten‹ eigentlich einen festlichen Anlaß kennzeichnen (literarisch 1853 bei Kügelgen). Gemünzt auf heuchlerisches, scheinheiliges Gehabe sind die Verse:
   Mit Pauken und Trompeten,
   Das ist die Art, wie sie beten.
Einem etwas einpauken: einem etwas durch ständige Wiederholung eintrichtern. Einen herauspauken: einem aus einer Verlegenheit heraushelfen. Pauken kommt von mittelhochdeutsch ›puken‹, was darauf lostrommeln bedeutet. In der Sprache der Studentenverbindungen heißt ›pauken‹ = fechten.
• E. SEEMANN: Artikel ›Pauke, pauken‹, in: Handbuch des Aberglaubens VI, Spalte 1462-1463 M. WILLBERG: Die Musik im Sprachgebrauch ..., in: Muttersprache (1963), S. 201ff.; ANONYMUS: Mit Pauken und Trompeten, in: Sprachpflege 18 (1969), S. 90.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Pauken — Pauken, verb reg. act. et neutr. welches im letztern Falle das Hülfswort haben erfordert, und eigentlich den hohlen dumpfigen Schall hervor bringen bedeutet, welchen dieses Zeitwort nachahmet. 1) Überhaupt schlagen; doch nur von dem Schlagen in… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • pauken — V. (Mittelstufe) ugs.: etw. intensiv lernen Synonym: büffeln (ugs.) Beispiel: Ich muss heute Mathematik pauken. Kollokation: Vokabeln pauken …   Extremes Deutsch

  • Pauken [1] — Pauken (ital. Timpani, franz. Timbales, engl. Kettle drums, Kesselpauken), die musikalisch wertvollsten der Schlaginstrumente, sind halbkugelige kupferne Kessel, mit gegerbten Fällen bespannt, die vermittelst am Rande befindlicher Schrauben nach… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pauken [2] — Pauken, in der Studentensprache soviel wie fechten, daher Paukkomment, Pauksaal (Fechtsaal) etc.; s. Mensur …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pauken — (student.), s.v.w. fechten; Paukánt, der Duellant; Paukboden, der Fechtboden …   Kleines Konversations-Lexikon

  • pauken — die Trommel schlagen; Schlagzeug spielen; trommeln; Pauke spielen; (sich) aneignen; studieren; bimsen (umgangssprachlich); büffeln (umgangssprachlich); …   Universal-Lexikon

  • pauken — Pauke: Die Herkunft des seit mhd. Zeit bezeugten Namens des Musikinstruments (mhd. pūke) ist dunkel. Vielleicht gehört er zu der unter ↑ pochen dargestellten Gruppe von Schallnachahmungen. Aus dem Dt. entlehnt sind niederl. pauk und schwed. puka …   Das Herkunftswörterbuch

  • Pauken — Titelblatt einer medizinischen Veröffentlichung von Friedrich Immisch Als Pauken (mittelhochdeutsch pûken, schlagen ) bezeichnet man heute das Üben des Akademischen Fechtens bei schlagenden Studentenverbindungen. Hierbei wird während der so… …   Deutsch Wikipedia

  • pauken — pau·ken; paukte, hat gepaukt; [Vt/i] (etwas) pauken gespr; intensiv und lange lernen ≈ büffeln <für eine / vor einer Prüfung pauken; Deutsch, Mathe usw, Vokabeln pauken> …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • pauken — lernen; (ugs.): bimsen, büffeln, exerzieren, ochsen; (fam.): sich auf den Hosenboden setzen; (südd., österr. ugs.): stucken; (Schülerspr.): asten; (Schülerspr. veraltet): schanzen. * * * pauken:1.⇨trommeln(1)–2.⇨lernen(1)–3 …   Das Wörterbuch der Synonyme

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