Riese

Riese
Nach Adam Riese. Diese Redensart, mit der man die Richtigkeit einer Rechnung zu bekräftigen pflegt, geht zurück auf die verbreitetsten und volkstümlichsten Rechenbücher des 16. Jahrhundert: Adam Rieses (auch Ries, Rys und Ryse geschrieben) ›Rechenung auff der linihen‹ (zuerst 1518 o.O.) und ›Rechenung auf der linihen und federn‹ (zuerst 1522 in Erfurt erschienen).
   Im Gegensatz zu den meisten Rechenbüchern des 16. Jahrhunderts waren sie alle in deutscher Sprache abgefaßt. Der Verfasser, geboren 1492 in Staffelstein bei Bamberg, starb 1559 in Annaberg im Erzgebirge, wo er Bergschreiber war. Seine beiden Söhne Abraham und Jakob Riese hatten ebenfalls einen Ruf als Rechenmeister. Namentlich stand der erstere in großem Ansehen, und auch dessen Söhne, Heinrich und Karl Riese, erhielten den Ruf ihres Großvaters aufrecht. Seine Rechenbücher aber waren bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts weit verbreitet.
   Ein abgebrochener Riese sein: scherzhafte Umschreibung für klein gewachsene Leute. Ein ›Halber Riese‹ ist auch der saloppe Name für einen 500-DM-Schein,1000 DM sind ›Ein Riese‹.
   Etwas kommt mit Riesenschritten auf einen zu: ein Ereignis nähert sich in unheimlicher Schnelle.
• B. BERLET: Zur Feier des 400. Geburtsjahres von Adam Riese (Frankfurt/M. 1892); K. VOGEL: Adam Riese, der deutsche Rechenmeister (München 1959); F. DEUBNER, in: Zeitschrift für Geschichte der Naturwissenschaften, Technik und Medizin 1 (1960), 7 (1970), 8 (1971).
Nach Adam Riese. Titelbild des Rechenbuches von Adam Riese, 1550.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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