- Schimmer
- Keinen (blassen) Schimmer von etwas haben, auch Nicht den leisesten Schimmer haben; nicht die geringste Kenntnis, keine blasse Ahnung haben, uneingeweiht sein. Schimmer wurde erst in neuhochdeutscher Zeit zum Verb ›schimmern‹ gebildet und bedeutet: ganz schwaches Licht, auch Dämmerung. Übertragen heißt es auch: Ahnung, Spur, kleinstes Teilchen, so z.B. bei Goethe (›Plato als Mitgenosse einer christlichen Offenbarung‹): »Hätte Ion nur einen Schimmer Kenntniß der Poesie gehabt;‹. Da das Wort Schimmer erst nach 1748 durch Dichter wie Klopstock und E.v. Kleist in der Literatur beliebt wurde, blieben auch die Redensarten schriftsprachlich und fehlen in den Mundarten. Im 20. Jahrhundert entstanden noch Steigerungen, indem fast gleichwertig andere Begriffe, die das Schwache und Wenige umschreiben, hinzugefügt wurden, z.B. Nicht den Schimmer einer Ahnung haben oder Nicht den Schimmer der Ahnung einer Idee haben. Bei Herm. Löns steht sogar ironisch: »Keinen Schimmer von einem Schein von einem Dunst einer Ahnung haben«.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.