- schnaufen
- ›Dös leidt's Schnaufe net‹, sagt man im Oberdeutschen, wenn es gefährlich ist, an eine Sache zu rühren, und es deshalb schon bedenklich erscheint, auch nur davon zu sprechen.Sehr beliebt sind Tiervergleiche, um starkes Schnaufen zu charakterisieren, z.B. Er schnauft wie ein Dachs, wie ein Fleischerhund, vgl. niederländisch ›Hij snaauwt en bijt van zich als eene vleeschhouwers teef‹; wie eine gestopfte Gans; in Österreich heißt es: ›Er schnauft wie der Igel im Birnhaufen‹; ganz ähnlich in Westfalen: ›He snüwt as en Tuniegel‹ (= Zaunigel), im Schwäbischen sagt man: ›Dear schnauft wie a Neascht voll Ig'l‹. Eine noch größere Steigerung enthalten die Redensarten, die sich auf die Technik beziehen: Schnaufen wie ein Dampfroß, wie eine Lokomotive; vgl. französisch ›souffler comme une locomotive‹ sowie ›souffler comme un boeuf‹.Die Feststellung Der Schnaufer wird ihm bald ausgehen hat übertragene Bedeutung: der Atem wird ihm ausbleiben, es geht zu Ende mit seinem Geschäft, er kann nicht mehr Schritt halten, er ist nicht mehr konkurrenzfähig, mit ihm selbst und seiner Kraft wird es bald vorbei sein. Zur Umschreibung von ›sterben‹ gebraucht man auch die Wendung Seinen letzten Schnaufer getan haben; ⇨ zeitlich.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.