- silbern
- Sein Silber ist zu Schaum geworden: sein wertvoller Besitz, sein Vermögen hat sich in nichts aufgelöst, das vermeintlich Echte hat sich als bloßer Schein herausgestellt. Die Redensart ist biblischer Herkunft. Bei Jes 1, 22 heißt es: »Dein Silber ist Schaum geworden und dein Getränk mit Wasser vermischt«.All sein Silber und all sein Gold ist ihm durch die Kehl gerollt: er hat sein Vermögen durchgebracht, sein Geld vertrunken. Wie Silber glänzen: blank sein, einen metallischen Glanz besitzen. Der Vergleich wird häufig poetisch gebraucht, z.B. spricht man vom Fluß, den Haaren, dem Mondlicht, daß sie wie Silber glänzen.Einen Silberstreifen am Horizont sehen: ein Zeichen beginnender Besserung (Besonders in politischen, wirtschaftlichen Dingen), einen Anlaß zu Hoffnungsfreudigkeit besitzen, eigentlich den ersten Lichtschimmer am Morgen freudig begrüßen. Die Wendung beruht auf einer Äußerung des deutschen Politikers Gustav Stresemann auf einem Parteitag am 17. Februar 1924 in Elberfeld: »er sehe zum erstenmal einen Silberstreifen an dem sonst düsteren Horizont«. Vergleiche französisch ›voir une lueur à l'horizon‹ (Schimmer am Horizont).Ein silbernes Lachen besitzen: ein helles, fröhliches Lachen ertönen lassen, ähnlich: Eine silberne Stimme haben: eine klare, hohe Stimme haben, gut singen können; vgl. französisch ›avoir une voix argentine‹ (gehobene Sprache).Einen Silberblick haben: schielen.Etwas auf dem Silbertablett überreichen: etwas besonders anzupreisen wissen, es einem ›schmackhaft‹ machen, so daß man es kaum ablehnen kann.Etwas versilbern: etwas verkaufen, zu Geld machen, eigentlich in Silbermünzen umwandeln. So ›versilbert‹ Simplicissimus die Pferde und stellt »das übrige dem Geistlichen zu mit der Bitte, solches in der nächsten Stadt zu versilbern« (›Simplicissimus‹ IV, 6). In gleichem Sinne spricht Murner im ›Lutherischen Narren‹ (S. 75) von ›vermüntzen‹.Ein silbernes (goldenes) Nichtschen ⇨ nichts.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.