Spröde

Spröde
Eine schöne Spröde sein: eine zurückhaltende, kühle und unzugängliche Frau sein. Das Wort ›spröde‹ erscheint am Ende des 15. Jahrhunderts in einem Fastnachtsspiel (Ausgabe v. Keller 47, 14) und bei Hans Sachs in der Bedeutung dürftig und schwächlich und löst das mittelhochdeutsche ›broede‹ ab. Die frühneuhochdeutsche Hauptbedeutung ist: ungeschmeidig. Von den Erzen, auf die das Wort meistens bezogen wurde, erfolgte eine Übertragung, so daß heute von einem ›Spröden Verhalten‹, ›Spröden Mienen‹ und ›Spröden Mädchen‹ gesprochen wird, im Sinne von hart und abweisend. Göhring (Nr. 334) denkt an eine mißverstandene Eindeutschung des französischen Wortes ›prude‹.
   Er ist so spröde wie eine Jungfer: er ist unzugänglich, aber auch leicht zu verletzen.
   Etwas ist spröde wie Glas: es ist leicht zerbrechlich, sehr gefährdet und muß mit Vorsicht behandelt werden.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • spröde — spröde …   Deutsch Wörterbuch

  • Spröde — Spröde, r ste, adject. & adv. welches überhaupt dem geschmeidig entgegen gesetzet ist. 1. Eigentlich. (1) Rauh und trocken, von Dingen, welche biegsam, saftig und geschmeidig seyn sollten. Eine spröde Haut. Der rauhe Wind macht die Lippen spröde …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • spröde — spröde: Das erst Ende des 15. Jh.s bezeugte, nur dt. Adjektiv bedeutet »unbiegsam, brüchig, leicht springend« (besonders im Hüttenwesen von Metallen gesagt). Es ist wohl verwandt mit fläm. sprooi »gebrechlich«, mengl. sprēÞe »gebrechlich«,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Spröde — Spröde, 1) rauh u. trocken; 2) von Farben, welche für den Anblick unangenehm sind, sie entstehen vorzüglich durch üble Vermischung; 3) s.u. Sprödigkeit …   Pierer's Universal-Lexikon

  • spröde — Adj std. (15. Jh.) Stammwort. Entstehung dunkel. Vergleichbar sind fläm. sprooi, me. sprēþe. Dem Sinn nach zu springen u.ä. Abstraktum: Sprödigkeit. ✎ Heidermanns (1993), 537; Röhrich 3 (1992), 1514. deutsch gw …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • spröde — trocken; schamhaft; prüde; zimperlich; verschämt * * * sprö|de [ ʃprø:də] <Adj.>: a) (von einem harten Stoff) leicht brechend oder reißend: sprödes Material; das Holz ist für diese Arbeit zu spröde. Syn.: nicht geschmeidig. b) abweisend,… …   Universal-Lexikon

  • Spröde — Die Sprödigkeit sagt aus, in welchem Maß sich ein Werkstoff plastisch verformen lässt, bis Risse entstehen und er schließlich bricht. Eine hohe Sprödigkeit besitzen meist Materialien großer Härte, wie beispielsweise Diamant, Carbide, Nitride,… …   Deutsch Wikipedia

  • Spröde — 1. Allzu spröde taugt nicht. Die Osmanen: Zu viel Sprödigkeit ermüdet die Liebenden. (Schlechta, 268.) *2. Er ist so spröde wie eine Jungfer. Poln.: Droźy się i da się jak panna prosić. (Lompa, 11.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • spröde — 1. a) bröckelig, brüchig, hart, mürbe, splitterig, unelastisch, zerbrechlich. b) aufgesprungen, ausgetrocknet, rau, rissig, strohig, trocken, zerschrunden; (nordd.): borkig; (landsch.): schrundig; (emotional): strohtrocken. 2. belegt, heiser,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • spröde — sprö̲·de Adj; 1 <ein Kunststoff, ein Material> so (unbiegsam), dass sie leicht zerbrechen ↔ biegsam, geschmeidig 2 trocken und voller Risse <Haut> 3 ≈ rau <eine Stimme> 4 nicht bereit, mit Männern in Kontakt zu kommen ≈… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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