Stänkern

Stänkern
Gestank erregen, daraus: Unfrieden stiften, grundlos kleinlichen Streit anfachen, zanken, sticheln; hat sich aus dem mittelhochdeutschen Zeitwort ›stenken‹ herausentwickelt, das als Faktitivum neben ›stinken‹ steht. Die ursprüngliche Bedeutung ist noch klar erkennbar, wenn Luther schreibt (VIII, 257b): »denn das ist des Teufels eigen Art und Ampt, das er seinen Rüssel in der armen Menschen Sünden suddelt, wület, und rüttelt, als wolt er den dreck gerne so gros und breit machen, das der Himel vol stancks, und Gott mit allen Engeln heraus gestenckert würde«. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts beginnnt sich aber die erweiterte Bedeutung durchzusetzen, jedoch ohne daß die ursprüngliche vergessen würde. Sie findet zunächst besonders in die Studentensprache Eingang, wird dann aber allgemein gebräuchlich.
   Entsprechend heißt ein Mensch, der stänkert: ›Stänker‹ oder ›Stänkerer‹.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Stänkern — Stänkern, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben. 1. Als das Iterativum oder Intensivum des Activi stinken, so fern es ehedem auch riechen, den Geruch zu empfinden suchen, bedeutete, ist stänkern eigentlich, den Geruch mit mehrmaliger und… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • stänkern — V. (Oberstufe) ugs.: Unfrieden stiften Beispiele: Er stänkerte gegen seinen Chef und arbeitete heimlich mit der Konkurrenz zusammen. Ich will nicht stänkern, sondern nur die Antwort auf meine Frage erhalten …   Extremes Deutsch

  • stänkern — Vsw std. stil. (17. Jh.) Stammwort. Eigentlich Gestank machen , vgl. heutiges Stunk. Täterbezeichnung: Stänker(er). stinken. ✎ Röhrich 3 (1992), 1527f. deutsch s. stinken …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • stänkern — ↑ stinken …   Das Herkunftswörterbuch

  • stänkern — Stunk machen (umgangssprachlich); Unruhe stiften; Streit suchen; Unruhe (in etwas) bringen; Unfrieden stiften; Gestank machen; Gestank erzeugen * * * stän|kern [ ʃtɛŋkɐn] <itr.; hat (ugs.) …   Universal-Lexikon

  • stänkern — aufhetzen, aufwiegeln, Stimmung machen; (österr.): hussen; (ugs.): am Zeug flicken, herumnörgeln, herziehen über, kein gutes Haar lassen; (salopp): pesten; (derb): sich das Maul zerreißen; (abwertend): agitieren, hetzen, lästern; (ugs. abwertend) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • stänkern — stạ̈n·kern; stänkerte, hat gestänkert; [Vi] (gegen jemanden) stänkern gespr pej; versuchen, mit jemandem einen Streit anzufangen (meist indem man ihn ständig kritisiert) || hierzu Stạ̈n·ke·rer der; s …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • stänkern — stänkernintr Unfriedenstiften;zanken.Faktitivumzu»stinken=Gestankverbreiten«.ÜblerGeruch»sticht«inderNase.1600ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • stänkern — stạ̈n|kern (umgangssprachlich für Gestank verbreiten; für Ärger, Unruhe sorgen); ich stänkere …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Stänkern — * In allem herumstänkern. – Eiselein, 577. Lat.: Coeni agitator. (Eiselein, 577.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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