- Stempel
- Die sind mit einem Stempel geschlagen: sie sind sich sehr ähnlich, sie passen gut zueinander, ihre Ansichten und Pläne stimmen überein. Die Redensart bezieht sich auf den Metallstempel, der in die Münzen geschlagen wurde, um ihnen gleiches Aussehen zu verleihen und ihren vollen Wert zu bestätigen. Vergleiche lateinisch ›eiusdem farinae‹, ›ovo prognatus eodem‹, niederländisch ›Hij is van den zelfden stempel‹ und französisch ›Ils sont marqués au même coin‹. Ähnliche Beziehung zum Münzwesen hat die Wendung ›Vom alten (guten) Schlage sein‹ (⇨ Schlag und ⇨ prägen), die im Niederländischen auch ›van de oude stempel‹ lautet.Der Stempel ist darauf oder Das ist der richtige Stempel: die Sache ist in Ordnung, die Echtheit ist garantiert. Ursprünglich war ebenfalls die Echtheit der Münze gemeint, später wurde mehr an den Stempel auf dem Papier gedacht, und es erfolgte eine Übertragung auch auf geistiges Gebiet. Vergleiche niederländisch ›Dat is van de regten stempel‹. Darauf will ich meinen Stempel nicht drücken: ich will mich nicht dafür verbürgen, ich möchte mit dieser Sache nicht in Verbindung gebracht werden. Vergleiche niederländisch ›Ik druk mijnen stempel daar niet op‹.Jemanden stempeln: ihn beeinflussen, sich nach den Wünschen anderer zu richten.Der ist gestempelt: er spricht nicht unbeeinflußt, äußert seine Meinung nicht, aber auch: er ist durch ein Vorurteil einer bestimmten Kategorie zugeteilt worden.Stempeln gehen: Arbeitslosenunterstützung empfangen, wobei das Datum mit einem Stempel in die Papiere eingetragen wird, damit eine Kontrolle über Meldung und Auszahlung möglich ist.Hammerprägung (›Mit einem Stempel geschlagen‹). Hammerprägung, Fresko in der St. Barbarakirche von Kuttenberg, um 1500, aus: Veit: Geld, S. 34.Prägestempel. Prägestempel (Obereisen und 2 Untereisen), um 1500, aus: Veit: Geld, S. 34.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.