- Tempelherr
- Eine ganze Reihe von Redensarten spielt auf die sagenhafte Überlieferung von den Tempelherren an, die vor allem im Rheinland als frevlerische und gottlose Menschen im Andenken der Bevölkerung fortleben. In Lothringen sagt man z.B.: ›Er racht ewei en Tempelher‹; Wander (II, 936) verzeichnet: ›Er hurt wie ein Tempelbruder‹. In anderen Landschaften heißt es: ›He zup wie ennen tempeleer‹ (niederländische Provinz Limburg), in Aachen: ›einen Tempelherren nehmen‹, eine unpassende Heirat machen. In einer Nacht sollen nach der Sage alle Sitze der Tempelherren mit vielen Reichtümern versunken sein; in Remich sagt man darum: ›Er ist verschwunden wie ein Tempelherr‹.• M. ZENDER: Die Sage als Spiegelbild von Volksart und Volksleben im westdeutschen Grenzland (Diss. Bonn 1940), S. 52: L. RÖHRICH: Sprichwörtliche Redensarten aus Volkserzählungen, S. 259.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.