- Verlust
- Ohne Rücksicht auf Verluste: um jeden Preis, unbekümmert, großzügig; die Redensart stammt aus den Frontberichten des 2. Weltkriegs (z.B. »ohne Rücksicht auf Verluste wurde die Höhe XY genommen«). Noch ein Wort, und du stehst morgen auf der Verlustliste oder Mensch, sei vorsichtig, sonst kommste auf die Verlustliste: Drohreden, soldatensprachlich seit dem 1. Weltkrieg; ähnlich: ›Du bist wohl lange nicht als Verlust gemeldet worden?‹Der sogenannte ›kleine Verlust‹ ist ein Motiv in vielen Zaubermärchen: nachdem die Proben und Aufgaben, die zur Erlösung des Helden führen sollen, abgeschlossen sind, »bleibt noch ein kleiner Rest. unerfüllt, der dann auch das darauf folgende Glück nicht restlos vollkommen macht; der eine Arm des in menschliche Gestalt zurückverwandelten jüngsten Bruders bleibt ein Schwanenflügel (Kinder und Hausmärchen der Brüder Grimm 49)«.In Kinder-und Hausmärchen der Brüder Grimm 25 müssen die Knochen des Getöteten zusammengefügt werden, um die Wiederbelebung erfolgreich zu machen, aber es fehlt der kleine Finger oder die kleine Zehe und sie fehlen dann auch dem Wiederbelebten.• L. RÖHRICH: Märchen und Wirklichkeit (Wiesbaden 4. Auflage 1979), besonders S. 54, 70f., 135, 238f.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.