Botenbrot

Botenbrot
Einem das Botenbrot ankündigen: ihm sagen, daß er ein Amt erhalten habe. Ursprünglich bedeutete es die Entlohnung des Boten durch eine mehr oder weniger opulente Bewirtung, später durch Geld abgelöst. Dieses Entgelt für Mühe und Gefahren erhielt der Überbringer der Nachricht vom Empfänger am Ende der Reise. Die alte Bezeichnung ›Botenbrot‹ – bei Notker sogar mit dem Evangelium gleichgesetzt blieb aber noch bis ins 19. Jahrhundert erhalten. Bereits im Mittelalter waren an die Stelle der Viktualien unter anderem sogar liegende Güter, Schmuck und andere Kleinodien getreten.
   Gar nicht fürstlich klingt dagegen das ›Trinkgeld‹ in der bremischen Wendung ›Ik kan mit dem Voot nig in der Tasken kamen, anders woll ik di Badenbrood geven‹: Verspottung desjenigen, der eine unerwünschte oder ärgerniserregende Nachricht bringt.
Bote.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Botenbrot — * Einem das Botenbrot ankündigen (geben). – Eiselein, 90. Ihm sagen, dass er eine Ehrenstelle, ein Amt erhalten habe. »Gebt mir das Botenbrot, sprach sie, vor Freuden bleich und roth.« …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Botenbrot — Bo|ten|brot, das <o. Pl.> (veraltet): Botenlohn …   Universal-Lexikon

  • Botschaft — 1. Böse (schlimme) Botschaft bringt man bald. It.: Le cattive nuove sono le prime. (Bohn I, 108.) Ung.: A rosz hír szárnyon röpül, a jó pedig kullogva is alig jár. (Gaal, 237.) 2. Eine gute Botschaft ist das Botenbrot wol werth. – Kirchhofer, 66; …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Beckenbrot — (s. ⇨ Botenbrot). Beckenbrot singen. (Jüdisch deutsch. Warschau.) Beckebrot, verdorben aus Botenbrot, pflegte der Lohn für eine angenehme Nachricht zu sein. In der Folge wurde der Lohn für die Sache selbst genommen …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Tod — 1. Allein der Todt zeigt an, woran man genug muss han. – Henisch, 1500, 24. 2. An den Tod denken, ist der Weg zur Weisheit. Den Arabern gegenüber hat man aber im allgemeinen jede Erwähnung des Todes zu vermeiden. Der Tod ist ein leidiges Wort;… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Trinkgeld — *1. Das Trinkgeld1 ist verdient. 1) Das kleine Geschenk, das Dienstboten, Arbeitsleuten u.s.w. gegeben wird. Ein alter Reim fragt: »Wie kompt s, dass der gemeine Mann um Trinkgeld pflegt zu bitten? Auf Essegeld begehrt er nichts? Es sind noch… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Uebel (Subst.) — 1. Alles Uebel kommt von dem, was die Jugend nicht weiss und das Alter nicht kann. 2. Alles Uebel kommt von oben. »Wie der Meister, so der Geselle.« (Briefe aus Berlin, S. 161.) 3. Alles Uebel nimmt ein Ende. Böhm.: Zlého se sprostiš, a i smutku… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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