Braut

Braut
Die Braut heimführen (heimholen): heiraten, eigentlich die junge Frau nach der Trauung in ihr neues Heim (zu ihren neuen Verwandten) bringen, was auf dem Brauch der feierlichen ›Brautleite‹ beruht. Bereits Luther kennt das Sprichwort ›Wer's Glück hat, führt die Braut heim‹, das heute allgemeinere Bedeutung besitzt und besagt: Nur dem Glücklichen ist letztlich Erfolg beschieden; vgl. niederdeutsch ›De dat Gluck het, geit met der Brud to Bedde‹. Ein alter Pfandlösereim spielt ebenfalls auf den Brauch des Heimholens an, aber auch auf den ›Brautstein‹ ( Stein), an dem vor Einführung der kirchlichen Trauung die Eheschließung vollzogen wurde:
   Ich steh auf einem breiten (heißen) Stein,
   Wer mich lieb hat, holt mich heim.
Die Wendung Auf Brautschau gehen wird auf den ledigen Burschen bezogen, der gern heiraten möchte. Die Wendung hatte früher noch die Bedeutung, sich den Besitz der Zukünftigen und ihrer Familie näher anzusehen, bevor man eine Wahl trifft.
• B. KUMMER: Braut, Bräutigam, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens I, Spalte 1522-1537; H. BÄCHTOLD: Die Gebräuche bei Verlobung und Hochzeit (Basel, Straßburg 1914);
K. RUMPF: Hessische Brautstühle, in: Volkswerk 1942, S. 37-53; J. MEIER: Ahnengrab und Brautstein, Untersuchungen zur deutschen Volkskunde (Halle 1944), H. 1; K.-S. KRAMER: Artikel ›Braut‹, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte I, Spalte 514-517; K. RANKE: Art ›Braut und Bräutigam‹, in: Enzyklopädie des Märchens II, Spalte 700-722; G. VÖLGER und K.V. WELCK (Hrsg.): Die Braut, 2 Bände (Köln 1985).

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Braut — [brau̮t], die; , Bräute [ brɔy̮tə]: 1. a) Verlobte: eine heimliche Braut haben; sie ist seine Braut. Syn.: Zukünftige. b) Frau an ihrem Hochzeitstag: die Braut war, ging in Weiß; die Braut zum Altar führen. 2. (Jargon) junges Mädchen, Freundin:… …   Universal-Lexikon

  • Braut [1] — Braut heißt jetzt ein, einem Manne zur Ehe verlobtes Frauenzimmer, von der Zeit der Verlobung bis zur Schließung der Ehe durch die kirchliche Trauung. Eigentlich hat das Wort aber auch u. ursprünglich die Bedeutung einer Weibsperson, die mit… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Braut — steht für: eine verlobte Frau bis zum Tag nach der Hochzeit, siehe Brautpaar Braut, namentlich: Arne Braut (* 1950), norwegischer Politiker Thomas Braut (1930–1979), deutscher Schauspieler und Synchronsprecher ein Großsteingrab bei Wildeshausen… …   Deutsch Wikipedia

  • Braut — die; , Bräu·te; 1 eine Frau am Tag ihrer Hochzeit: Braut und Bräutigam strahlten glücklich || K : Brautbukett, Brauteltern, Brautkleid, Brautkranz, Brautmutter, Brautschleier, Brautschmuck, Brautstrauß, Brautvater, Brautwagen …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Braut... — Braut..., alle Zusammensetzungen damit, welche sich nicht besonders aufgeführt finden, s.u. Braut …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Braut — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Bsp.: • Phyllis ist eine reizende Braut …   Deutsch Wörterbuch

  • Braut [2] — Braut, die Erhitzung od. Gährung, worein das gewalkte Leder gesetzt wird …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Braut [3] — Braut, Schmetterling, s.u. Ordensband …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Braut — (mittelhochd. brût), eine Frauensperson von dem Augenblick des gesetzlich gültigen Verlöbnisses bis zur Schließung des Ehebundes (s. Verlöbnis u. Ehe) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Braut — Braut, die von der Zeit der Verlobung an bis zur Schließung der Ehe einem Mann (dem Bräutigam) öffentlich verlobte Jungfrau oder Witwe. Nach altdeutschem Recht bezog der Vater der B. den Brautkauf, d.i. ein Lösegeld für die Entlassung der Tochter …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Braut [2] — Braut, Brauteule, Schmetterling, s. Ordensband und Tafel: Schmetterlinge II, 2 …   Kleines Konversations-Lexikon

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