- Druck
- Im Druck sein; In Druck kommen: in drückender Lage, in augenblicklicher Notlage, Bedrängnis, auch in Geldverlegenheit sein; obersächsisch ›Der is egal in Druck‹, immer in angestrengter Tätigkeit (vgl. ›Unter Zeitdruck stehen‹); französisch ›être sous pression‹.Etwas unter Druck tun: bei einer Arbeit bedrängt werden, sie schneller zu erledigen. Jemanden unter Druck setzen: jemanden bedrohen, ihn einschüchtern, ihm unter Drohungen etwas abnötigen; nach dem Bild des unter Druck gesetzten Dampfkessels (vgl. ›Jemandem Dampf machen‹); vgl. französisch ›mettre quelqu'un sous pression‹.Sich drücken: eigentlich sich schmal machen, meistens gebraucht im Sinne von.: sich davonstehlen, sich unbemerkt entfernen, sich einer Anforderung entziehen. Schon in Sebastian Brants ›Narrenschiff‹ (103,88) ist belegt:sie dunt in selber schad und Schand:mancher der drückt sich uß dem Land.Bei Goethe heißt es:Weiß sich in Zeit und Art zu schicken,Bald sich zu heben, bald zu drücken.Wer sich wiederholt erfolgreich einer Pflicht entzogen hat, wird seit dem Ende des 19. Jahrhunderts auch ›Drückeberger‹ genannt. In der Soldatensprache sagt man für ›sich vor etwas drücken‹ auch Druckpunkt nehmen (eigtlich ein Teil des Schießvorgangs).Jemanden an die Wand drücken ⇨ Wand.Wissen, wo jemanden der Schuh drückt ⇨ Schuh.Auf die Tube drücken: sich anstrengen, sich beeilen.Am Drücker sein (sitzen): an der Macht sein, eine bedeutende Stellung einnehmen, eine sehr junge Redensart, die sich wohl von dem elektrischen Türöffner herleitet; vgl. rheinhessisch ›Der hat den Drücker gleich bei der Schlink (Klinke)!‹; vgl. französisch ›tenir les leviers de commande‹ (wörtlich: am Steuerhebel sitzen).Auf den letzten Drücker kommen: im letzten Augenblick kommen. Die Redensart stammt vermutlich aus der Sprache der Kartenspieler und bedeutet soviel wie: auf den letzten Point, d.h. gerade noch mit dem letzten Stich einen Punkt machen (die Karten auf den Tisch drücken).Wie gedruckt lügen ⇨ lügen.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.