Farn

Farn
Den Farnsamen geholt haben: Glück haben, unerwartet zu Reichtum gekommen sein. Von einem, dem alles gelingt, sagt man im Schwäbischen noch immer mundartlich: ›Der hat de(n) Fahrsame(n) g(e)holt‹.
   Der Farn war eine der begehrtesten Zauberpflanzen Europas. Obwohl der sich durch Sporen vermehrt, glaubte man an seinen von Dämonen gehüteten wundertätigen Samen, der nur unter großen Gefahren zu erlangen war. In Hexenprozessen wurde dies manchem zum Verhängnis, dem man den Besitz des Farnsamens nachsagte, mit dessen Hilfe man z.B. Schätze entdecken und sich unsichtbar machen konnte. Auch nach dem ›Landtgebott wider den Aberglauben‹ des Herzogs Maximilian in Bayern von 1611 waren die zu bestrafen, »die den fahrsamen holen«.
• H. MARZELL: Artikel ›Farn‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens II, Spalte 1215-1229; G. MEINEL: Artikel ›Farn‹, in: Enzyklopädie des Märchens IV, Spalte 860-866.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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