Flut

Flut
Mit der Flut auslaufen: zum richtigen Zeitpunkt in See stechen, die günstige Gelegenheit nutzen. Ein ähnliches sprachliches Bild gebraucht Schiller: »Die hohe Flut ist's, die das Schiff vom Strande hebt« (›Die Piccolomini‹, II, 6, 1789).
   Die Flut im Rücken haben: die Gefahren hinter sich gelassen haben, glücklich sein, durch vorteilhafte Bedingungen gefördert werden; vgl. ›Den Wind im Rücken haben‹, Wind.
   Wie Ebbe und Flut aufeinanderfolgen: ganz zwangsläufig, einem ständigen Wechsel unterliegen, Ebbe.
   Von den Fluten weggerissen werden: keinen Halt mehr finden, zerstört werden, ähnlich: In den Fluten versinken (umkommen): ertrinken, zugrunde gehen.
   In übertragener Bedeutung wird eine unübersehbare große Menge als ›Flut‹ bezeichnet, die über einen hereinbrechen kann: z.B. eine Flut von Briefen (Glückwünschen, Karten) erhalten: sehr viel Post bekommen; jemanden mit einer Flut von Beleidigungen (Schimpfwörtern) überschütten: ihn ausgiebig beschimpfen; eine Flut von Flüchen (Verwünschungen) über sich ergehen lassen müssen: hilf- und machtlos dem Haß oder Zorn eines anderen ausgeliefert sein.
   Auch die Fülle von Licht wird neuerdings als eine ›Flut von Licht‹ bezeichnet: nach Einbruch der Dunkelheit kann ein Fußballspiel ›unter Flutlicht‹ ausgetragen werden.
• O.G. SVERRISDÓTTIR: Land in Sicht (Frankfurt/M. 1987), S. 174-176.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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