Gunst

Gunst
Die Gunst des Augenblicks (der Stunde) nutzen: die glücklichen Umstände erkennen und sein Schicksal mutig in die Hand nehmen, die beste Gelegenheit ergreifen, um zu seinem Ziel zu gelangen.
   Jemandem eine große Gunst erweisen (erzeigen): ihm sein Wohlwollen zuteil werden lassen, sich ihm besonders geneigt zeigen. In dem Gedicht ›Der frohe Wandersmann‹ von Joseph Frh. von Eichendorff, das er 1826 in seiner Novelle ›Aus dem Leben eines Taugenichts‹ zuerst veröffentlichte, lauten die ersten Zeilen:
   Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
   Den schickt er in die weite Welt.
Sie wurden weithin bekannt und haben Volksliedcharakter angenommen.
   Einer Gunst teilhaftig sein, auch: Jemandes Gunst genießen: bevorzugt werden, Förderung erfahren.
   Sich (eifrig) um die Gunst einer Dame bemühen: sie umwerben.
   Sich jemandes Gunst rühmen dürfen: stolz auf das ihm entgegengebrachte Verständnis und Vertrauen sein, sich auf seinen Gönner berufen; dagegen: Jemandes Gunst verlieren und Jemandem seine Gunst entziehen: sich enttäuscht von ihm abwenden, ihn ›fallen lassen‹.
   Zu jemandes Gunsten sein: zu seinem Vorteil gereichen.
   Mit Gunst und Erlaubnis ist ein formelhafter Gruß der wandernden Handwerksgesellen, Gruß.
• TH. GANTNER: Mit Gunst und Erlaubnis ... Wandergesellen des Bauhandwerks im 20. Jahrhundert. Ausstellungskatalog (Basel 1985/87).

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Gunst — Sf std. (9. Jh., Form 13. Jh.), mhd. gunst m., mndd. gunst m./f. Stammwort. Entsprechend ahd. unst m., ahd. abunst m./f.; as. abunst Mißgunst . Ein ti Abstraktum (mit s Einschub) zu ahd. g(i)unnan gönnen (s. gönnen). Adjektiv: (un)günstig, dazu… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Gunst — Gunst: Das auf das dt. und niederl. Sprachgebiet beschränkte Wort (mhd., mnd. gunst, niederl. gunst) ist eine Bildung zu dem unter ↑ gönnen behandelten Verb. Zur Bildung beachte z. B. das Verhältnis von »Kunst« zu »können«. – Abl.: günstig (mhd.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Gunst — Gunst, 1) Gemüthszustand, in dem man Anderen etwas gönnt; 2) so v.w. Erlaubniß; daher Gunstbrief, Erlaubnißschein, Consensertheilung, Erstattung eines Privilegiums; 3) Geneigtheit, einem Anderen etwas Gutes zu verschaffen, bes. Höherer gegen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gunst — (verwandt mit »gönnen«) ist der Güte (s. d.) darin verwandt, daß beide das Wohl eines andern in uneigennütziger Weise wollen, aber dadurch von ihr verschieden, daß der Grund dieses Wohlwollens das Wohlgefallen am andern (Günstling) ist …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gunst — Surtout porté dans le Nord et le Bas Rhin, présent aussi en Belgique, c est sans doute une variante néerlandaise ou bas allemande de Kunst, hypocoristique du prénom Constantin …   Noms de famille

  • gunst — sb., en (velvilje) …   Dansk ordbog

  • Gunst — 1. Bâr Gonst hoat, krîgt Hêfe. (Henneberg.) – Frommann, II, 411, 128. Und wer Hefen hat, kann natürlich auch Kuchen seines Glücks backen. 2. Besser eine Hand voll Gunst als einen Sack voll Kunst. Holl.: T gaat wel naar gunst, maar niet naar kunst …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Gunst — Erbarmen; Mitleid; Gnade; Wohlwollen * * * Gunst [gʊnst], die; : a) [durch eine höher gestellte Person] auf jmdn. gerichtete wohlwollende Gesinnung: jmds. Gunst erwerben, genießen; in jmds. Gunst stehen. Syn.: ↑ …   Universal-Lexikon

  • Gunst — Gụnst die; ; nur Sg, geschr; 1 ein freundliches, wohlwollendes Gefühl, eine positive Haltung gegenüber jemandem (der sich vorher meist sehr bemüht hatte, einem zu gefallen) <jemandes Gunst erringen, gewinnen, genießen, verlieren; jemandem… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Gunst — Unter Gunst versteht man das Wohlwollen, eine freundliche, gnädige Gesinnung einem anderen Menschen gegenüber. Ein Gunsterweis ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass man für einen anderen Menschen nur etwas Gutes will. Zum Teil wird das Wort… …   Deutsch Wikipedia

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