- Hannes
- So kommt Hannes in et Wammes: immer mit der Ruhe; nach und nach bringt einer doch etwas fertig; allmählich wird er begüterter. Die Wendung warnt vor Übereilung und ist wohl auch ironisch gemeint, wenn sich jemand gar nicht aus der Ruhe bringen läßt. Sie ist mundartlich verbreitet. In Osnabrück und der Altmark lautet sie z.B. ›Allna groade kummt Hans int Wams‹. Liselotte von der Pfalz gebraucht in ihren Briefen als eines ihrer Lieblingssprichwörter: »Mit der Zeit kam Jean ins wames, er zog aber 7 jahr ahn eine mau«. Vgl. auch niederländisch ›Al doende kwam wambuis in Harmen, en hij mouw de zeven jaar over eene trok‹. Simrock (7261) verzeichnet die hochdeutsche Wendung Nachgerade kommt Hans ins Wams, die aber nicht sehr gebräuchlich ist.Die bekannte Hauptperson des Kölner Figurentheaters erhielt den dort gebräuchlichsten männlichen Vornamen ›Hänneske(n)‹, wonach das ganze Theater bezeichnet wurde.• R. LOCHMANN: Volkskundliche Belege in den Briefen der Liselotte von der Pfalz; masch.- schriftl. Staatsexamensarbeit (Freiburg 1969); M.L. SCHWERING: Das Kölner ›Hännesken‹ –Theater. Geschichte und Deutung (Köln 1982).
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.