Hennengreifer

Er ist ein rechter Hennengreifer: er ist ein Schürzenjäger. Die Redensart vom ›Hennengreifer‹, die in der flämisch-niederländischen Redensarten-Malerei des öfteren dargestellt worden ist, hängt zusammen mit älteren Sprichwörtern wie: ›Dem Hennengreifer ist eine rechte Frau nicht hold‹. Die Redensart bezieht sich ursprünglich auf einen Mann, der die Hennen abtastet, ob sie ein Ei tragen, d.h., auf einen kleinlichen Menschen; übertragen auf einen ›Weiberhelden‹, der gern fremde Frauen unsittlich berührt (vgl. ›Busengrapscher‹). Das Deutsches Wörterbuch erklärt das niederländische Wort ›Hennentaster‹ noch anders: »es ist angewendet worden auf einen nichtswerten Mann, der sich namentlich eheliche Unbill gefallen läßt«. Dem Hennentaster entspricht der schwäbische ›Entenklemmer‹, über den es auch ein Theaterstück gleichen Titels gibt.

Er ist ein rechter Hennengreifer. Niederländischer Kupferstich, 17. Jahrhundert, Monogrammist JSD, aus: Gentsche Beiträge zur Kunstgeschichte, S. 193.