i

i
Der i-Laut kann in der Volkssprache verschiedene Stimmungen ausdrücken. In der niederdeutschen Redensart ›dat is nich i un nich fi‹ (d.h. nichts Entschiedenes) meint i Freude und fi Abscheu.
   Die Erweiterung ›Igitt (igitt)‹ ist dagegen eindeutig als Ausdruck des Ekels und der Ablehnung zu werten (ähnlich wie die zugrunde liegende Wendung ›Gottogott‹ Erschrecken und Bestürzung ausdrückt, vgl. Gott).
   Die verkürzte Verbindung ›I-wo‹ wiederum ist bekannt geworden als Ausdruck des Widerspruchs, dem aber selten ein Kommentar folgt.
   Da fehlt auch nicht das Pünktchen auf dem i: es ist alles vollkommen und vollständig. Ebenso bezeichnet das ›Tüpfelchen auf dem i‹ einen hohen Grad von Genauigkeit; vgl. französisch ›mettre à quelqu'un les points sur les i‹ (wörtlich: einem das Pünktchen auf das i setzen).: einem alles ausführlich, bis ins kleinste Detail hinein erklären, auch: einem klaren Wein einschenken. Bis aufs letzte i-Tüpfelchen: bis auf das letzte, sorgfältig, genau; ähnlich: ›Kein Jota‹ oder: ›Nicht ein Jota‹. Die Wendung beruht auf Mt 5,18: »Denn ich sage euch wahrlich: Bis daß Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel (= Strichlein) vom Gesetz, bis daß es alles geschehe« (griech.: ›iota enhmia keraia‹; Vulgata: »iota unum aut unus apex«).
   In diesen Zusammenhang gehört auch der rheinische Ausdruck ›I-Dotz‹ oder ›I-Dötzchen‹ als Bezeichnung für den Schulanfänger, der mit dem sauberen Aufsetzen von I-Pünktchen seine Schullaufbahn beginnt.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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