Kachel

Kachel
Eine Kachel einsetzen: sich bei einem in Gunst setzen, einschmeicheln; umgekehrt: Einem eine böse Kachel einsetzen: ihn anschwärzen, verleumden; so literarisch bei Franck (›Germanische Chronik‹,1538, 19b): »Sie (die Höflinge) setzten aus böswilligem Gemüt Seneca dem theuren man bös Kacheln (bei Nero) ein«.
   Eine ›Kachel‹ – auch die Ofenkachel – ist primär eine Hohlform. In den oberdeutschen Mundarten kann man z.B. ›eine Kachel (im Sinne von Tasse) Tee‹ einschenken. Aus demselben Grund steht Kachel in mehreren Redensarten umschreibend für ›Frau‹. Er ist in derselben Kachel gebacken: er hat die gleiche Herkunft. Besonders Alte Kachel steht als Schimpfwort für eine alte Frau: ›Du olle Kachel!‹ und wurde auch literarisch verwendet, z.B. »Meine alte Kachel starb in Kindesnöthen« (Weise, Erzählungen); »Abraham, der Sara, die alte Kachel, zum Weibe gehabt« (Luther), Fischart (›Geschichtklitterung‹): »Ein Kachel für ein baslerische köchin ansehen«.
• R. MERINGER: Beiträge zur Geschichte der Öfen, in: Wörter und Sachen 3 (1912); R. FRANZ: Der Kachelofen (Graz 1969).

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Kachel — (de) …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • Kachel — steht für: gebrannte, glasierte, nicht frostsichere Platte aus Ton für Kachelöfen (siehe Ofenkachel) umgangssprachlich auch für die meist frostsichere Fliese ein in der Regel quadratisches Teilbild, aus dem durch Wiederholung oder durch weitere… …   Deutsch Wikipedia

  • Kachel — Sf std. (11. Jh.), mhd. kachel(e), ahd. kahhala irdener Topf , mndd. kachel Ofenkachel Entlehnung. Entlehnt aus früh rom. * cacculus Kochgeschirr (vgl. tarent. caccalo), einer Variante von l. caccabus m., das aus gr. kákkabos m. Tiegel,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Kachel — Kachel: Die nhd. Form des Wortes geht über mhd. kachel‹e› auf ahd. chachala zurück. Bis in die mhd. Zeit hinein bedeutete das Wort ausschließlich »irdener Topf; irdenes Gefäß«. Daraus entwickelte sich dann die heute gültige Bed. »Ofenkachel,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Kachel — 1. Besser eine alte Kachel als gar keinen Ofen, sagte der Töpfer, als er sich eine funfzigjährige geheirathet hatte. 2. Es ist besser eine Kachel verbrochen als den gantzen Ofen. – Lehmann, 692, 27. *3. Die Kachel will den Töpfer lehren Oefen… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Kachel — This interesting and unusual surname recorded in the spellings of Kach, Kachel, Kachele, Kachler, Kacheller and the slavonic Cajkler, is of early Germanic origins. It derives from the pre 7th century word kachel meaning tile, and as such was an… …   Surnames reference

  • Kachel — Bodenfliese; Bodenplatte; Fliese; Platte * * * Ka|chel [ kaxl̩], die; , n: gebrannte, meist glasierte Platte aus Ton, die für Wandverkleidungen und Kachelöfen verwendet wird: Delfter Kacheln; sie haben einen schönen Ofen mit bernsteinfarbenen… …   Universal-Lexikon

  • Kachel — Berufsübername zu mhd. kachel »irdenes Gefäß, Geschirr, Ofenkachel« für den Hersteller. Die Bedeutung »Ofenkachel, Fliese« tritt erst im Verlauf des 13.Jh. mit dem Aufkommen des Kachelofens, der aus Napfkacheln oder reliefierten Bildkacheln mit… …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Kachel — Fliese, Plättchen, Platte; (schweiz. ugs.): Plättli. * * * Kachel,die:Fliese+Wandkachel·Ofenkachel KachelPlatte,Tonplatte,Fliese …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Kachel — die Kachel, n (Aufbaustufe) gebrannte, glasierte Platte aus Ton für Öfen Beispiel: An den Wänden hängen handgemalte Kacheln mit verschiedensten Motiven …   Extremes Deutsch

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