- Schwarm
- Immer einen ganzen Schwarm um sich haben: viele Anhänger, Gleichgesinnte um sich versammeln, viele Kinder bei sich haben, besonders aber: als Frau viele Anbeter besitzen, Umschwärmt werden, ⇨ schwärmen.Das sprachliche Bild bezieht sich auf den Bienenschwar, bei dem eine Vielzahl von Insekten die Königin ›umschwärmt‹.Sein ganzer Schwarm sein: der Gegenstand, die Person seines höchsten Interesses, seiner Begeisterung und Verehrung sein; vgl. französisch ›être son idôle‹.Sein früherer Schwarm gewesen sein: eine frühere Geliebte von jemandem sein. Sein neuester Schwarm sein: der gegenwärtig am meisten bewunderte Gegenstand seiner heftigen Zuneigung, seine neueste Freundin sein. Diese Wendung besitzt einen geringschätzigen Unterton. Sie wird häufig in der Frageform gebraucht und auf jemanden bezogen, der gar zu leicht zu ›entflammen‹ ist und den Wechsel liebt.Nur seinen Schwarm im Kopfe haben: immer an sein Mädchen denken und dadurch unaufmerksam sein, nicht konzentriert arbeiten können, ⇨ Salz.Ein Schwarmgeist sein: ein (junger) Mensch sein, dessen Begeisterungsfähigkeit leicht irregeleitet werden kann, der unklaren, aufrührerischen Ideen, die die Welt verbessern sollen, besonders auf philosophischem, politischem und religiösem Gebiet, zugeneigt ist. Der Ausdruck Schwarmgeist beruht auf einer Schrift Luthers, die 1527 unter dem Titel ›Das diese wort Christi (das ist mein leib usw.) noch fest stehen widder die Schwermgeister‹ in Wittenberg erschienen ist.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.