- sprechen
- Für sich (selbst) sprechen: allein schon viel besagen, wichtig genug sein, einen günstigen Eindruck hinterlassen, bezeichnend sein, überzeugen.Etwas (manches) spricht dagegen: es gibt berechtigte Zweifel und Einwände.Mit jemandem (ein ernstes Wort) zu sprechen haben: ihm Vorhaltungen machen müssen, oft in Form einer Drohung auf eine baldige Abrechnung: Wir sprechen uns noch!Auf etwas (jemanden) zu sprechen kommen: zufällig ein Thema berühren, eine abwesende Person erwähnen.Nicht gut (schlecht) zu sprechen sein auf jemanden: jemanden nicht leiden können, Vorurteile haben und vor allem das Negative sehen.Für jemanden nicht zu sprechen sein: sich verleugnen lassen, eine Aussprache vermeiden, jede Versöhnung ablehnen.Darüber ist mit ihm nicht zu sprechen: in dieser bestimmten Sache ist er uneinsichtig, er läßt sich keineswegs von guten Argumenten überzeugen.Bald so, bald so (anders) sprechen: seine Meinung rasch ändern, wankelmütig sein, den Leuten nach dem Munde reden, selbst nicht wissen, was man will. Vergleiche französisch ›Il a son dit et son dédit‹.Diese Redewendung geht auf eine normannische Rechtsformel zurück und wird oft im Zusammenhang mit dem angeblichen Wankelmut der Normannen verwendet.Aus zwei Mündern sprechen: doppelzüngig sein, ⇨ Mund.Sich selbst das Urteil sprechen ⇨ Urteil.In den Wind sprechen ⇨ Wind.• J. STAVE: Wir sprechen uns noch, in: ders.: Wörter und Leute (Mannheim 1968), S. 52-54.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.