- Brei
- Brei im Mund haben: undeutlich reden; schon bei Luther belegt: »sie mummeln, als hetten sie heiszen brei im maule«. Daher auch das noch heute gebräuchliche Schimpfwort ›Breimaul‹.Jemandem Brei ums Maul schmieren: ihn mit Versprechungen verlocken, ihn umschmeicheln. Einem Brei zu essen geben: seiner eigenen Kraft zuwenig überlassen. Jemandem den Brei versalzen: ihm die Freude verderben, ähnlich wie ›Jemandem die Suppe versalzen‹, ⇨ Suppe. Eine zweite Parallele zur Suppe ist die Redensart Er hat ihm einen schönen Brei angerührt: er hat ihn in eine große Verlegenheit gebracht, vgl. ›Einem eine Suppe einbrocken‹. Den Brei selbst auslöffeln müssen: die Folgen allein tragen müssen. Brei ist die Lieblingsspeise der Kinder; daher: Laß dem Kind seinen Brei: verdirb ihm nicht seine Freude. Kölnisch ›Die han jet en der Brei ze brocke‹, sie haben etwas zuzusetzen, sie sind wohlhabend. Dagegen: Etwas satt haben wie kalten Brei: genug davon haben. Sich in den Brei mischen, Seinen Brei dazugeben: sich in fremde Dinge einmischen, ähnlich wie ›Seinen Senf dazugeben‹, ⇨ Senf; vgl. französisch ›Y mettre son grain de sel‹ (wörtlich: sein Salzkorn dazugeben).Niederdeutsch ›He hat in den Bre dan‹, er hat dummes Zeug gemacht. Jemanden zu Brei hauen: ihn durchprügeln; vgl. französisch ›faire chair à pâté de quelqu'un‹ (wörtlich: jemanden klein hacken).Um den Brei herumreden: nicht zum Wesentlichen kommen. Wie eine Katze um den heißen Brei herumgehen ⇨ Katze; vgl. französisch ›tourner autour du pot‹ (wörtlich: um den Topf herumgehen). ›In den Brei fallen‹ sagt man holsteinisch für: ›Mit der Türe ins Haus fallen‹.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.