Donnerwache

Donnerwache
Auf der Donnerwache stehen, Donnerwache haben sind besonders im Obersächsischen verbreitete Redensarten für das Warten auf die Geliebte oder den Geliebten in der Bedeutung: durch Liebesdienst festgehalten sein; z.B. ›Unsere Marie geht abends auf die Donnerwache‹, sie schwätzt vor der Haustüre mit ihrem Schatz. Dieselbe Redensart gebraucht man auch, wenn der Ehemann in Erwartung des Klapperstorches das häusliche Heim nicht mehr zu verlassen wagt. Ein ähnlich scherzhafter Ausdruck für dieselbe Sache ist Flanellwache.
   Donnerwache nannte man ursprünglich um 1850 in kleinen sächsischen Garnisonsstädten die Offizierspflicht, bei einem Gewitter am Ort zu bleiben, um bei etwaigem Einschlagen des Blitzes sofort an die Brandstelle reiten zu können. Der betreffende Offizier durfte sich wegen der Donnerwache nicht weit aus seiner Garnison entfernen.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Donnerwache — * Er hat die Donnerwache. (Sachsen.) Wenn der Mann seine ihrer Entbindung erwartende Frau auf deren Wunsch nicht verlassen darf …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Donnerwache, die — Die Dónnerwáche, plur. die n, bey den Truppen, eine Wache, welche sich bey einem Gewitter in dem Hause des Hauptmannes und Obersten einfinden muß, die Montirungs Kammer und Fahnen im Nothfalle zu retten …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Flanellwache — stehen: vor dem Fenster der Geliebten warten; eine in Berlin und Obersachsen belegte Redensart; Donnerwache, ⇨ Donnerwache …   Das Wörterbuch der Idiome

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