Geschütz

Geschütz
Grobes (schweres) Geschütz auffahren: einem Gegner mit groben Worten entgegentreten. Die Wendung entstammt dem Festungskrieg und ist seit dem 19. Jahrhundert bezeugt. Gemeint ist das (großkalibrige, deshalb) schwere Belagerungsgeschütz (im Gegensatz zum leichteren Feldgeschütz). In Schillers ›Kabale und Liebe‹ (III, 4) sagt Ferdinand zu Luise: »Mein Vater wird alle Geschütze gegen uns richten«. Theodor Fontane (›Zwischen Zwanzig und Dreißig‹, 1898, S. 69) gebraucht: »Er wußte das auch und fuhr deshalb gern das schwere Geschütz auf«. Das schwere Geschütz zur Bezeichnung durchschlagender Argumente oder brüskierender Äußerungen ist auch in den Mundarten allgemein gebräuchlich, z.B. ›Das war grobes Geschütz‹, das war eine harte Abfuhr, ein starkes Stück; vgl. französisch ›faire donner la grosse artillerie‹, auch im Sinne von schwerwiegende Argumente vorbringen.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Geschütz — (hierzu Tafeln »Geschütze I IV«), Feuerwaffe von solcher Schwere, daß sie den Handgebrauch ausschließt, besteht im allgemeinen aus dem Geschützrohr und der Laffete (s.d.). Allgemeines. Man unterscheidet Feld , Gebirgs , Belagerungs , Festungs ,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Geschütz — Geschütze I. Deutsche leichte Feldhaubitze 98 (Fig. 1–6) und deutsche Feldkanone 96 (Fig. 7–13) Geschütze II. Belagerungs und Festungsgeschütze. Geschütze III. Schnellfeuerkanonen und Rohrrücklaufkanonen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Geschütz — Geschütz, 1) diejenige Feuerwaffe, welche (im Gegensatz zu den Handfeuerwaffen) zu ihrer Bedienung u. ihrem Transporte mehrere Leute u. Pferde bedarf. Das G. bildet die Bewaffnung der Artillerie (s.d.), Seine Construction ist im Allgemeinen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Geschütz — Geschütz, s. Geschütze, Geschützfabrikation, Küstenartillerie, Landungsgeschütze, Schiffsgeschütze, Schnellfeuerkanonen …   Lexikon der gesamten Technik

  • Geschütz — Geschütz, Feuerwaffe zum Fortschleudern von größern Geschossen, besteht aus Geschützrohr und Lafette, wozu bei den Feld G. noch die Protze kommt. Zur Verbindung des Rohrs mit der Lafette dienen die in der Mitte des erstern vorspringenden,… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Geschütz — ↑Haubitze, ↑Kanone …   Das große Fremdwörterbuch

  • Geschütz — Sn std. (12. Jh.), mhd. geschütze, geschüz, mndd. geschutte Stammwort. Kollektiv zu Schuß. schießen. ✎ LM 4 (1989), 1385. deutsch s. scheißen …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Geschütz — Geschütz: Mhd. geschütze ist eine Kollektivbildung zu dem unter ↑ Schuss behandelten Substantiv. Das Wort bezeichnete zunächst die Gesamtheit der Schusswaffen, das Schießzeug, dann speziell die schweren Schusswaffen und schließlich auch die… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Geschütz — Die 15 cm Schwere Feldhaubitze 18, ein Standardgeschütz der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Geschütz (urspr. die Waffe des Schützen, d. h. Bogen, historisch Stück oder Büchse) bezeichnet im Militärwesen eine schwere, nicht zum… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschütz — 1. Einem Geschütz, das mit goldenen Kugeln schiesst, kann keine Festung widerstehen. Böhm.: Kdo se stříbrnými kopími potýká, ten vyhrává. (Čelakovský, 362.) 2. Strasburger Geschütz ist nichts mehr nütz. Entstand nach der Einnahme Strasburgs 1681 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Geschütz — Artillerie; Kanone; Haubitze; Mörser * * * Ge|schütz [gə ʃʏts̮], das; es, e: fahrbare oder fest montierte schwere Schusswaffe: ein schweres Geschütz; Geschütze in Stellung bringen. Syn.: ↑ Kanone; ☆ grobes/schweres Geschütz auffahren (ugs.): jmdm …   Universal-Lexikon

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