beuteln

beuteln
Jemanden (arg) beuteln: ihn tüchtig mitnehmen, eigentlich ihn mächtig durchschütteln. ›Beuteln‹ ist zuerst 1482 belegt und meint ursprünglich: das Mehl durch den Beutel, durch das Sieb laufen lassen, z.B. in der Mühle oder beim Bäcker. Beuteln heißt also zunächst: sieben, aussondern. 1707 ist es erstmals in übertragener Bedeutung belegt: ›Den Kopf beuteln‹, den Kopf schütteln; später dann auch: ›Sich beuteln‹, sich schütteln. Wenn wir heute sagen ›Jemanden beuteln‹ greifen wir auf die übertragene Bedeutung zurück, während die Redensart Einem die Seele aus dem Leibe beuteln noch an die alte Bedeutung des Aussonderns anklingt, aber auch ›schütteln‹ und ›schlagen‹ heißen kann.

Das Wörterbuch der Idiome. 2013.

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  • Beuteln — Beuteln, verb. reg. act. welches nach Maßgebung der Bedeutungen des Wortes Beutel, auch verschiedene Bedeutungen hat. 1) Von dem Beutel in den Mühlen, bedeutet beuteln, durch den Beutel laufen lassen. Gebeuteltes Mehl, im Lateine der mittlern… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Beuteln — Beuteln, 1) (Mühlenw.), das Mehl vermittelst des Beutels (s.d. 1) von der Kleie sichten; 2) (Apoth.), s.u. Beutelmaschinen; 3) (Landw.), so v.w. Bakern 2) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • beuteln — V. (Aufbaustufe) jmdn. kräftig schütteln (SD, A) Synonyme: durchschütteln, rütteln, durchbeuteln Beispiel: Er packte sie am Zopf und beutelte sie heftig …   Extremes Deutsch

  • beuteln — erschauern; bibbern (umgangssprachlich); frieren; zittern; schlottern (umgangssprachlich); schaudern; unter der Kälte leiden; frösteln (umgangssprachlich); schauern * * …   Universal-Lexikon

  • beuteln — 1. a) durchbeuteln, durchschütteln, rütteln, schütteln; (landsch.): schlickern. b) bedrängen, herannehmen, plagen, zusetzen; (geh.): peinigen; (ugs.): rannehmen, schlauchen, triezen; (abwertend): drangsalieren; (landsch.): hernehmen. 2.… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • beuteln - info! — beuteln: Das Verb beuteln stammt aus der Sprache des Bäckerhandwerks und ist seit Ende des 15. Jahrhunderts im Deutschen belegt. Beim Beuteln wurde das Mehl durch einen Beutel (verwandt mit Beitel, aber nicht mit Beutel „Sack“) gesiebt. Ab 1700… …   Universal-Lexikon

  • beuteln — beu·teln; beutelte, hat gebeutelt; [Vt] meist in <vom Leben (arg / hart)> gebeutelt werden gespr; große Probleme und Schwierigkeiten haben …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • beuteln — beutelnv 1.jnbeuteln=jnohrfeigen,schlagen,andenOhrenschütteln.DerBetreffendewirdhin undhergerütteltwieeinSack.1800ff. 2.jnzurVerantwortungziehen;jnrügen.1900ff. 3.jnbeuteln=jneinexerzieren,imDienstüberstrengbehandeln.19.Jh.… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • beuteln — beu|teln; ich beut[e]le (süddeutsch, österreichisch für schütteln; sich bauschen); das Kleid beutelt [sich] …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Beuteln — Er beutelt wie der Müller um die Hälfte. (Mockrau.) – Frischbier, II, 369 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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