- Bienenschwarm
- Als Bild lebhafter Bewegung wird das schwärmende Bienenvolk verwendet. Da ist es immer wie in einem Bienenschwarm: Da gehen viele Menschen ein und aus. Pfälzisch: ›Do geht's zu wie im Bieneschwam‹: es gibt dort Lärm und wilde Bewegung.Im Niederdeutschen kann der ›Bienenschwarm‹ auch auf Stimmung und Verhalten eines Menschen bezogen werden: ›He is wie e Beeneschwarm‹: er ist leicht gereizt.Wie harmlos auch der Anlaß des Schwärmers ist – die Bienen sind mit einer Königin auf der Suche nach einem neuen Wohnplatz –, so drohend erscheint der Anblick der schwarzen Traube. Als unheilbringendes Vorzeichen gilt der Bienenschwarm noch heute im Volksglauben: Bleibt etwa ein Bienenschwarm nicht in der Nähe, so will er einem Verhängnis (Krieg, Bergsturz) entfliehen, verfolgt er den Schläfer bis in den Traum, kündigt er ihm den Tod an. Aber der Imker weiß ihn zu würdigen, erwartet, berechnet das Schwärmen der Bienen, das ihm ja ein neues Bienenvolk beschert. Ein zu früher, ein zu später Eintritt ist ihm höchst unerwünscht, nach der alten, oft variierten Bauernregel (Pfälzisch):E Bieneschwam im Mai – e Fuder Hai,e Bieneschwam im Jun – e fettes Huhn,e Bieneschwam im Jul – e Federspul.Bienenvölker, die nach Johanni (24. Juni) ausschwärmen, bleiben wertlos; sie können, nachdem die meisten Pflanzen geblüht haben, nicht mehr ausreichende Wintervorräte einsammeln.Zugeflogene Schwärme gelten, über ihren wirtschaftlichen Wert hinaus, als Glücksbringer.Der Bienenzüchter bemüht sich, die eigenen Bienen am Ausschwärmen zu hindern (oder den Schwarm wieder einzufangen), was durch sog. ›Bienensegen‹ schon aus althochdeutscher Zeit bezeugt wird, ⇨ Biene.
Das Wörterbuch der Idiome. 2013.